Konfliktmanagement in Unternehmen mit Hilfe des Neuro-Linguistischen Programmierens

In jedem Unternehmen treten verschiedene Formen von Konflikten auf. Inwieweit kann die Kooperation im Unternehmen durch den Einsatz von einzelnen Instrumenten und der Anwendung von umfassenden Konzepten – also durch eines geeigneten Konfliktmanagement – jedoch positiver gestaltet werden? Konflikte können hier allgemein als Spannungen bei der Interaktion von Personen oder Gruppen und Konfliktmanagement als die Gestaltung und Steuerung von Konfliktlösungsstrategien verstanden werden (Vgl. Krüger 1983: 450). Die Aufgabe des Konfliktmanagements ist nicht allein in der endgültigen Lösung oder Vermeidung von Spannungen zu sehen, sondern es gilt auch, die aufgrund von Interessenkonflikten zwangsläufig auftretenden Konflikte handhabbar zu gestalten (Vgl. Krüger 1972: 116). Da Führungskräfte die Interessen ihres Zuständigkeitsbereiches nach außen und innen vertreten müssen, befinden sie sich selbst oft in Konfliktsituationen. NLP bietet viele Muster, die zur Konfliktvermeidung und -lösung eingesetzt werden können. Die nachfolgend beschriebene Strategie stellt eine mögliche Herangehensweise dar.

In jedem Unternehmen treten verschiedene Formen von Konflikten auf. Inwieweit kann die Kooperation im Unternehmen durch den Einsatz von einzelnen Instrumenten und der Anwendung von umfassenden Konzepten – also durch eines geeigneten Konfliktmanagement – jedoch positiver gestaltet werden? Konflikte können hier allgemein als Spannungen bei der Interaktion von Personen oder Gruppen und Konfliktmanagement als die Gestaltung und Steuerung von Konfliktlösungsstrategien verstanden werden (Vgl. Krüger 1983: 450). Die Aufgabe des Konfliktmanagements ist nicht allein in der endgültigen Lösung oder Vermeidung von Spannungen zu sehen, sondern es gilt auch, die aufgrund von Interessenkonflikten zwangsläufig auftretenden Konflikte handhabbar zu gestalten (Vgl. Krüger 1972: 116). Da Führungskräfte die Interessen ihres Zuständigkeitsbereiches nach außen und innen vertreten müssen, befinden sie sich selbst oft in Konfliktsituationen. NLP bietet viele Muster, die zur Konfliktvermeidung und -lösung eingesetzt werden können. Die nachfolgend beschriebene Strategie stellt eine mögliche Herangehensweise dar.

Identifikation eines Konfliktes

(Vgl. Stumpf, R. – Folie (1998) „Konfliktmanagement“)

Um zu identifizieren, ob es sich bei den erkannten „Spannungen“ wirklich um einen Konflikt handelt, ist zunächst zu klären, wovon diese ausgehen: Gehen sie ausschließlich von einem selbst aus, so liegt das Problem bei einem selbst. Das in diesem Fall von Seiten des NLP empfohlene Selbstcoaching soll nicht Gegenstand dieser Arbeit sein. Bei der zweiten Möglichkeit sind die Ursachen der Auseinandersetzung nur beim Gegner zu finden. Der Fehler bzw. das Problem liegt also auf dessen Seite. Aus Sicht des Neurolinguistischen Programmierens ist dann für ihn ein Coaching empfehlenswert. Ein Konflikt liegt auch in diesem Fall nicht vor. Es ist unmöglich, dass die Ursache der Zwistigkeit in der Thematik, mit der man sich beschäftigt liegt. Würde die Beziehung zwischen den Kontrahenten stimmen, sollte in einer solchen Situation eine Diskussion möglich sein. Nur wenn der Streit durch beide Gegenspieler bedingt ist, kann eine Lösung via Konfliktmanagement gefunden werden.

Beziehung klären – Schaltkreise nach Timothy Leary

Das zugrunde liegende Menschenmodell entstammt Timothy Leary und wurde von Robert Anton Wilson entscheidend weiterentwickelt. In Stress- oder Konfliktsituationen neigen Menschen in der Regel zu bestimmten, immer wiederkehrenden Verhaltensweisen, die in diesen, als „Schaltkreise“ bezeichneten Mustern erfasst werden können. Das Verständnis dieses Systems ist für die Auseinandersetzung wichtig, da Kontrahenten sobald sie sich in unterschiedlichen Schaltkreisen befinden nicht „kompatibel“ aufeinander reagieren. Oftmals resultieren anhaltende Streitigkeiten aus genau diesen unabgestimmten Konfliktlösungsgewohnheiten. Der bio-überleben Schaltkreis (Vgl. Wilson 1998:. 36ff.) bedeutet, dass diesem zuordenbare Personen bei einer Konfrontation vorwiegend um ihr körperliches Wohlergehen besorgt sind. Sie werden versuchen, der direkten Konfrontation auszuweichen. Sollte es dennoch zu einer ernsthaften Meinungsverschiedenheit mit diesen Mitmenschen führen, so wird „füttern“ ausreichen, um den Konfliktherd abzukühlen und eine sachliche Verhandlung zu beginnen. Im ersten Augenblick mag dies absurd erscheinen, jedoch sind in der heutigen Zeit häufig Menschen zu beobachten, die in angespannten Situationen den Frust im wahrsten Wortsinn in sich „hineinfressen“. Menschen, die analog dem anal-territorialen Schaltkreis (Vgl. Wilson, 1998: 52ff.) reagieren, tendieren zum „Aus-kämpfen“ der Streitpunkte. Sie schlagen schon einmal mit der Faust auf den Tisch oder werden laut bei der Verteidigung ihres Standpunktes. In diesen Situationen ist es zumeist heilsam, vorläufig auch den eigenen Argumenten „lautstark und aggressiv“ Ausdruck zu verleihen. Daraufhin ist die Ausgangslage für weitere Einigungsversuche verbessert, da man nun als gleichwertiger „Gegner“ angesehen wird. Der dritte ist der semantisch-symbolische Schaltkreis (Vgl. Wilson 1998: 82ff.). Leute, die dieser Gruppe angehören, wollen wissenschaftlich vorgehen. Für diesen Typ Mensch  zählen fassbare Beweise. Man kann sie am besten auf seine Seite bringen, indem man logisch argumentiert. Der vierte Schaltkreis wird als der sozio-moralische bezeichnet. Personen (Vgl. Wilson 1998: 110ff.), die man hier eingliedern kann haben hohe ethische oder moralische Ansprüche oder sind religiös. Sie können eben gerade auf dieser Ebene überzeugt werden. Kann man ihnen glaubhaft darlegen, dass sie mit dem gewünschten Erfolg nach ihren Ansprüchen eine gute Tat vollbringen, so hat man in ihnen sehr loyale Mitstreiter.

Tabelle 3: Die vier Schaltkreise und empfohlene Interventionsmethoden

I

bio-überleben

ç è

füttern

II

anal-territorrial

é
ê

kämpfen

III

semantisch-symbolisch

ì
í

beweisen

IV

sozio-moralisch

·

überzeugen

Quelle: Ralf Stumpf Seminare (1999); (nach Wilson, R. A. (1998), S. 36ff.)

Einigung – Lösungsbereitschaft feststellen

Bevor der Konflikt endgültig beigelegt werden kann, sollte geprüft werden, ob der Kontrahent überhaupt grundsätzlich an einer Verständigung interessiert ist. Man kann dies auch als „Einigung zur Einigung“ (Vgl. Stumpf, R. – Folie (1998) „Konflikt: Einigung auf Einigung“) verstehen. Zu diesem Zweck wurde Folgendes Schema entwickelt. Zuerst sollte man erfragen, ob der Partner darin mit einem selbst übereinstimmt, dass man sich in einer gemeinsamen Konfliktsituation befindet. Ist dies nicht zutreffend, so wird er auch keine Veranlassung zur Lösung sehen. Solange er also von einem harmonischen Zusammenleben überzeugt ist, wird sich kaum ein Arrangement finden lassen. Weiterhin ist zu erkunden, ob der andere bereit ist, sich zu einigen, würden all seine Forderungen erfüllt werden. Bei dieser Fragestellung ist zu besonderes Augenmerk darauf zu legen, dass dem Gegner kein Angebot gemacht wird. Verneint er, dann bedeutet dies er ist auf einen Kampf aus. Lohnt es sich, so bleibt nichts übrig, als zu kämpfen, bis der Kontrahent die Sinnlosigkeit einsieht und sich auf Verhandlungen einlässt.

Konfliktbeilegung

Für professionelle Einigungsstrategien gibt es im Neurolinguistischen Programmieren vielfältige Ansätze. Im Wesentlichen handelt es sich dabei aus vorgenannten Gründen um die Wiederherstellung einer funktionierenden zwischenmenschlichen Beziehung. Besonders zu beachten sind natürlich die Erkenntnisse bezüglich der Leary-Schaltkreise. Als weiterführende Literatur zu Verhandlungssituationen sei an dieser Stelle „Psycho-Logisch richtig verhandeln“ von Vera F. Birkenbihl (1993) empfohlen.

 

 

Referenzen

Birkenbihl, Vera F. (1993): Psycho-Logisch richtig verhandeln: professionelle Verhandlungstechniken mit Experimenten und Übungen, Landsberg am Lech

Coaching Psychotherapie Hamburg (2001): http://www.coaching-psychotherapie-hamburg.de/uber_Coaching/uber_coaching.html (download 10.04.01 21:09)

Krüger, Winfried (1972): Grundlagen, Probleme und Instrumente der Konflikthandhabung in der Unternehmung, Berlin 1972

Krüger, Winfried (1983): Konfliktsteuerung in der Unternehmung, in: Management Enzyklopädie, Bd. 5, 2. überarbeitete Auflage, Landsberg 1983, S. 441-452

Marwitz (2001): http://www.marwitz.de (download 03.04.01 10:37)

O’Connor, Joseph (1999): Führen – mit NLP: Pfad-Finder im innovativen Unternehmen, Kirchzarten bei Freiburg

O’Connor, Joseph/ Seymour, John (1997): Neurolinguistisches Programmieren: gelungene Kommunikation und persönliche Entfaltung, 7. überarbeitete und erweiterte Auflage, Freiburg

Rauen (2001) http://www.rauen.de/ (download 10.04.01 20:41)

Stumpf, Ralf (2000): http://www.ralf-stumpf.de/folien (download 21.02.00 13:35)

Wahrig, Gerhard (1991): Vertrauen, in: Verlagsgruppe Bertelsmann GmbH (Hrsg.): Wahrig

Wilson, Robert Anton (1998): Der neue Prometheus. Die Evolution unserer Intelligenz, Reinbek

 

 

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One thought on “Konfliktmanagement in Unternehmen mit Hilfe des Neuro-Linguistischen Programmierens

  1. Konfliktmanagement in Unternehmen
    Aus langjähriger Tätigkeit im Personalwesen kann ich bestätigen, wie viel Energie verloren geht, wenn Konflikte nicht rechtzeitig erkannt und gelöst werden. Das NLP bietet sehr praktische Techniken, um Lösungen bei zwischenmenschlichen Konflikten zu erreichen. Ein erster wichtiger Schritt dabei ist, Wahrnehmung und Interpretation zu trennen, da in vielen Konflikten subjektive Wahrnehmungen Konflikte eskalieren lassen, jeder recht haben will und dies durch Moralisierungen und Schuldzuweisungen zu untermauern versucht. Neben der Sachebene ist es wichtig, auch die emotionale Ebene mit einzubeziehen, um die Hintergründe des Konfliktes zu bearbeiten. Eine einfache Technik aus dem NLP ist das Format Wahrnehmungspositionen 1,2,3 (Ich, Du, Meta). In diesem Format besteht die Chance, eigene Anteile am Konflikt zu erkennen und anstatt die Schuld ausschließlich beim Anderen zu suchen.

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