Ein halbes Jahr Kuba: Was von meinen träumerischen Vorstellungen übrig blieb

Ich bin mittlerweile am Ende meines Aufenthaltes bei Fidel. Wenig ist geblieben von den träumerischen Vorstellungen, die ich hatte, als ich hier angekommen bin. Ich bin in vielerlei Hinsicht ernüchtert. Bereichernd ist sie in jedem Fall, die Erfahrung in einem Entwicklungsland gelebt zu haben – viele der täglichen Entbehrungen hautnah gespürt zu haben. Ich erinnere an das kubanische Durchschnittseinkommen von 15 Dollar im Monat. Gelebt zu haben in einem Land, das politisch einen anderen Weg geht, nämlich seinen eigenen. Das ist beeindruckend und bewundernswert.

Ich bin mittlerweile am Ende meines Aufenthaltes bei Fidel. Wenig ist geblieben von den träumerischen Vorstellungen, die ich hatte, als ich hier angekommen bin. Ich bin in vielerlei Hinsicht ernüchtert. Bereichernd ist sie in jedem Fall, die Erfahrung in einem Entwicklungsland gelebt zu haben – viele der täglichen Entbehrungen hautnah gespürt zu haben. Ich erinnere an das kubanische Durchschnittseinkommen von 15 Dollar im Monat. Gelebt zu haben in einem Land, das politisch einen anderen Weg geht, nämlich seinen eigenen. Das ist beeindruckend und bewundernswert. Mir erscheint der Preis dennoch zu hoch, den die Kubaner für ihre soziale Sicherheit zahlen, aber vielleicht ist auch das wieder eine euro-zentristische Meinung.

Bei dem Krach auf der Straße und den Auspuffgasen der Lastwagen, erkennt der Deutsche die Notwendigkeit eines TÜVs. Der Verkauf ekelerregender Speisen schreit nach der Gründung eines Gesundheitsamts. Der Müll vor den Häusern und auf der Straße erfordert ein vernünftiges Entsorgungssystem, von Recycling ganz zu schweigen.

Die vielen kranken Tiere sollten aus hygienischen Gründen in ein Tierheim und nicht mit den Menschen leben. Die permanente Unterdrückung der persönlichen Freiheit verlangt die Gründung einer politischen Opposition. Viele der eben genannten Dinge erfordern Zeit und Geld, beides Faktoren, die bei Entwicklungsländern in der Regel nicht vorhanden sind. Was mich jedoch immer wieder nervt, ist die ständige Lobpreisung des eingeschlagenen Weges und der derzeitigen Erfolge, welche als Resultate desselben gewertet werden.

Auf Havanas Schnellstraße vom Flughafen in die Innenstadt lese ich: „Vamos bien – Fidel“ (Wir sind auf dem richtigen Weg-Fidel). Ich lächle. Wenn Kubas Probleme endlich offen und ehrlich angegangen würden, fühlte man sich durch diese Parolen vielleicht nicht so veralbert. Was dieses Land braucht, ist Revolution – Revolution der Revolution. Wünschenswert wäre dabei, dass diese von den Menschen hier selbst initiiert wird und nicht in Form des Einmarsches einer Fremdmacht realisiert wird.

 

Revolución significa cambiar todo lo que debe ser cambiado.

Revolution bedeutet zu ändern, was geändert werden sollte.

                                                                 Fidel