Krieg im Irak und Stubenarrest in Afghanistan

Nun haben wir also unseren Stubenarrest, verordnet vom Entwicklungsdienst wegen des Angriffs der USA auf den Irak. Heute Morgen gegen halb sechs flog ein Flugzeug so niedrig über unser Hausdach, dass ich von einem höllischen Lärm und ratternden Scheiben geweckt wurde. Ich dachte: Das war’s jetzt, eine Bombe, oder: Krieg jetzt auch in Kabul. Bin ans Fenster gestürzt und konnte dieses dämliche Flugzeug sehen. Erst als ich langsam zur Besinnung kam, habe ich gemerkt, dass ich Herzrasen hatte und wirklich am ganzen Leibe zitterte.

Nun haben wir also unseren Stubenarrest, verordnet vom Entwicklungsdienst wegen des Angriffs der USA auf den Irak. Heute Morgen gegen halb sechs flog ein Flugzeug so niedrig über unser Hausdach, dass ich von einem höllischen Lärm und ratternden Scheiben geweckt wurde. Ich dachte: Das war’s jetzt, eine Bombe, oder: Krieg jetzt auch in Kabul. Bin ans Fenster gestürzt und konnte dieses dämliche Flugzeug sehen. Erst als ich langsam zur Besinnung kam, habe ich gemerkt, dass ich Herzrasen hatte und wirklich am ganzen Leibe zitterte.

Ich hoffe jetzt nur, dass es bei den zwei Tagen bleibt und unsere Sicherheitsverwahrung nicht noch verlängert wird. Hier merkt man nichts von diesem mörderischen Schwachsinn mehrere Tausend Kilometer weiter. Es ist Frühlingsanfang und es zieht mich ungemein nach draußen, auf die Straßen, unter die Leute, die alle fröhlich ihr ‚Nawroz‘ feiern, den ersten Tag des neuen Jahres.

Seit zwei Tagen ist es jetzt richtig warm, ich habe abends nicht mehr den Ofen angemacht, was sehr angenehm ist, weil es mir -hier in Kabul- die Dämpfe des Ölofens erspart. In Hezarak habe ich ja in meinem Zimmer einen tollen Bollerofen für Holz. Für die Werkstatt ist mir jetzt zum Ende des Winters gelungen, (wie schon ausführlich beschrieben) auch einen Ölofen zu bekommen. Die Leute haben gefeixt: Jetzt wird’s doch sowieso warm! Zu meinem großen Glück und meiner Rechtfertigung war es Anfang dieser Woche noch mal richtig kalt. Und ich habe allen nachdrücklich erzählt, wie froh ich darüber bin, dass dieser Ofen da ist. Der Ofen selbst ist Afganistan-made und ein wunderschönes, rundes Blechteil, mit einem kleinen Öltank daneben, einem Hahn, aus dem das Öl in einen kleinen Trichter tropft und über eine kleine Leitung in den Ofen fließt. Ganz anders als dieses komplizierte Teil, das ja auch kaputt war an dem ersten Ofen. Nur die kleine Leitung meines neuen Ofen fehlte, als ich in Hezarak ankam. Nach einigem Suchen fand ich sie in dem Werkzeugkasten des Fahrers Emir, mit dem ich gefahren war.