Armut und Reichtum in Afghanistan

Ich kann schwer einschätzen, wie arm die Leute hier sind. Klar, es gibt die ganz Armen, wie die in den Zelten und die ganz Reichen, wie Ismael Khan in Herat zum Beispiel, die Kriegsgewinnler und die, die hier 15 Taxi für sich fahren lassen und 10 Häuser besitzen, die sie an Hilfsorganisationen vermieten. Das Entwicklungsdienst-Büro ist in einem solchen Haus, das für 3500 Dollar im Monat gemietet ist. Davon können 175 arme Familien leben. Und der Besitzer wohnt dann oft auch nicht in Kabul, sondern in Pakistan und zieht das Geld auch noch ab.

Ich kann schwer einschätzen, wie arm die Leute hier sind. Klar, es gibt die ganz Armen, wie die in den Zelten und die ganz Reichen, wie Ismael Khan in Herat zum Beispiel, die Kriegsgewinnler und die, die hier 15 Taxi für sich fahren lassen und 10 Häuser besitzen, die sie an Hilfsorganisationen vermieten. Das Entwicklungsdienst-Büro ist in einem solchen Haus, das für 3500 Dollar im Monat gemietet ist. Davon können 175 arme Familien leben. Und der Besitzer wohnt dann oft auch nicht in Kabul, sondern in Pakistan und zieht das Geld auch noch ab. Möchte nicht wissen, wie wenig Leuten diese Häuser letztendlich gehören. Die Reichsten von Afghanistan haben soviel Geld, dass niemand zu hungern und zu frieren bräuchte in diesem Land. Aber das ist in z.B. in Amerika ja noch viel extremer der Fall. Oft sieht mensch diese Karren, vor die eigentlich ein Ochse gehören würde, nach unserem Verständnis, mit denen sich zwei (meistens Hazara, die mongolisch aussehenden Schiiten) abplagen. Manchmal kommen sie, schweißtriefend, nicht vom Fleck, weil ihre zweirädrigen Karren zu dolle beladen sind. Öfter sehe ich auch (meist) Männer mit einem Bein, aber auch Kinder mit Krücken oder einem Arm. Oder beim Händeschütteln merke ich, dass ein Finger fehlt. Einmal kam ein junger Mann an uns vorbei, der sich einen Schuh unter den einen Ellenbogen gebunden hatte und mit Hintern und diesem Ellenbogen durch den Staub und den Stadtverkehr robbte. Ein anderer lag auf einer Art Skateboard und ruderte mit der Hand vorwärts. Auf dem freien Platz, der als Müllhalde dient, suchen Kinder mit Tüten in dem Abfall Metall oder Plastik. Oder der alte Mann, der seinen Krämerladen in einem kleinen Karren untergebracht hat, in der Mitte auf einem Kissen sitzt und seine ganzen Sachen sind schon total staubig (was allerdings recht schnell hier geht). Er spricht selbst nur Pashtu und kommt auch mit meinen neuen Afghani- Scheinen nicht zurecht. Irgendein junger Mann holt aus seinem eigenen Portemonnaie dann das Wechselgeld für uns und sagt in unsere verblüfften Gesichter: ‚chub as’: Okay, es ist gut! Ich kann mir auch kaum vorstellen, das diese unglaublich vielen Läden in den Außenbezirken genug einnehmen. Oft dämmern in zehn Containern nebeneinander die Männer vor sich hin, die genau die gleichen Schrotteilen verkaufen wollen (Getriebeachsen….). Schade, dass ich inzwischen schon nicht mehr alles sehe, was anders ist als bei uns. Mensch gewöhnt sich halt doch sehr schnell. Sonntag, der 10. November