Metacity Südkorea – Überall Stadt

Trotz der Dezentralisierungspolitik der südkoreanischen Regierung seit den frühen sechziger Jahren wuchs die Region in und um die Hauptstadt Seoul kontinuierlich. Inzwischen liegt die Einwohnerzahl der Metropole bei 10,3 Millionen – das ist viermal mehr als zu Beginn der Maßnahmen. Ungeachtet dessen versucht die Regierung seit 1980 mittels ihrer National Land Development Plans, neue Stadtgründungen außerhalb dieser Region voranzutreiben. Dies gelingt ihr bedingt: Seoul und Umgebung stehen, was die Bevölkerungszahl angeht, an dritter Stelle der weltweit größten Metropolregionen – nur Tokio und Mexiko-Stadt sind noch (geringfügig) größer.

Sokcho, Provinz Kangwon-Do, Häuserblick
Sokcho, Provinz Kangwon-Do, Häuserblick

Insgesamt ist Südkorea, das auf Grund seines rasanten Wirtschaftswachstums zu den so genannten „Tigerstaaten“ gehört, ein stark urbanisiertes Land: 80 Prozent der Bevölkerung leben in Städten, die meisten davon im Seoul-Busan-Korridor. Hier liegen auch die größten Städte des Landes: Incheon (2,5 Mio.), Daejeon (1,44 Mio.), Daegu (2,5 Mio.) und Busan (3,68 Mio.).

Seoul, Provinz Seongbuk-gu
Seoul, Seongbuk-gu

Sokcho, Provinz Kangwon-Do
Sokcho, Provinz Kangwon-Do

Seitdem der Hochgeschwindigkeitszug KTX im Jahr 2004 in Betrieb gegangen ist, braucht man für die Strecke zwischen der nördlichsten (Seoul) und der südlichsten Großstadt (Busan) des Landes nur noch zwei Stunden und 40 Minuten. Die Verbesserung von Infrastruktur und Verkehr, aber auch die verhältnismäßig kleine Fläche des Landes (keine 100 Quadratkilometer) bei gleichzeitig starkem Bevölkerungswachstum tragen zur hohen Verdichtung Südkoreas bei. Die Entwicklung des Landes steuert auf eine Zukunft hin, in der die gesamte Halbinsel zu einer einzigen riesigen „Metacity“ zusammenwächst.

Gyeongju, Provinz Gyeongsangbuk-Do
Gyeongju, Provinz Gyeongsangbuk-Do

Spätestens hier haben sich traditionelle stadt- und landschaftsplanerische Konzepte der Trennung von Stadt und Land überholt: Mit dem Ineinanderwachsen des urbanen Raums auf regionalem Maßstab wird das Bild der kompakten Stadt, die sich gegen die Landschaft abgrenzt, obsolet. Die Landschaft wird verstädtert, die Grenze zwischen urbanem und ländlichem Raum verwischt.

Seoul, Provinz Seongdong-gu
Seoul, Seongdong-gu

 

Seoul, Provinz Gwangjin-Gu
Seoul, Gwangjin-Gu

Die massive Suburbanisierung an den Rändern der großen Städte führt nicht nur zu deren Vergrößerung, sondern macht die umgebende Landschaft zu etwas, was weder eindeutig städtisch noch ländlich genannt werden kann. Mit dem Verlust der Landschaft geht gleichzeitig aber auch ein Verlust der Stadt und ihrer zentralisierenden Funktion einher: Sie fließt quasi in die Landschaft hinein. Mit der Verwandlung der gesamten südkoreanischen Halbinsel in eine Metacity wird die Hauptstadt Seoul und ihre Region schließlich doch noch dezentralisiert.

Das Interesse am koreanischen Kino zog den norddeutschen Fotografen und Filmemacher Nils Clauss (www.kotau.com), Jahrgang 1976, nach Seoul. Hier lebt er seit November 2005. Die Fotografien entstanden innerhalb des letzten Jahres.

 

Trotz der Dezentralisierungspolitik der südkoreanischen Regierung seit den frühen sechziger Jahren wuchs die Region in und um die Hauptstadt Seoul kontinuierlich. Inzwischen liegt die Einwohnerzahl der Metropole bei 10,3 Millionen – das ist viermal mehr als zu Beginn der Maßnahmen. Ungeachtet dessen versucht die Regierung seit 1980 mittels ihrer National Land Development Plans, neue Stadtgründungen außerhalb dieser Region voranzutreiben. Dies gelingt ihr bedingt: Seoul und Umgebung stehen, was die Bevölkerungszahl angeht, an dritter Stelle der weltweit größten Metropolregionen – nur Tokio und Mexiko-Stadt sind noch (geringfügig) größer.

Sokcho, Provinz Kangwon-Do, Häuserblick
Sokcho, Provinz Kangwon-Do, Häuserblick

Insgesamt ist Südkorea, das auf Grund seines rasanten Wirtschaftswachstums zu den so genannten „Tigerstaaten“ gehört, ein stark urbanisiertes Land: 80 Prozent der Bevölkerung leben in Städten, die meisten davon im Seoul-Busan-Korridor. Hier liegen auch die größten Städte des Landes: Incheon (2,5 Mio.), Daejeon (1,44 Mio.), Daegu (2,5 Mio.) und Busan (3,68 Mio.).

Seoul, Provinz Seongbuk-gu
Seoul, Seongbuk-gu

Sokcho, Provinz Kangwon-Do
Sokcho, Provinz Kangwon-Do

Seitdem der Hochgeschwindigkeitszug KTX im Jahr 2004 in Betrieb gegangen ist, braucht man für die Strecke zwischen der nördlichsten (Seoul) und der südlichsten Großstadt (Busan) des Landes nur noch zwei Stunden und 40 Minuten. Die Verbesserung von Infrastruktur und Verkehr, aber auch die verhältnismäßig kleine Fläche des Landes (keine 100 Quadratkilometer) bei gleichzeitig starkem Bevölkerungswachstum tragen zur hohen Verdichtung Südkoreas bei. Die Entwicklung des Landes steuert auf eine Zukunft hin, in der die gesamte Halbinsel zu einer einzigen riesigen „Metacity“ zusammenwächst.

Gyeongju, Provinz Gyeongsangbuk-Do
Gyeongju, Provinz Gyeongsangbuk-Do

Spätestens hier haben sich traditionelle stadt- und landschaftsplanerische Konzepte der Trennung von Stadt und Land überholt: Mit dem Ineinanderwachsen des urbanen Raums auf regionalem Maßstab wird das Bild der kompakten Stadt, die sich gegen die Landschaft abgrenzt, obsolet. Die Landschaft wird verstädtert, die Grenze zwischen urbanem und ländlichem Raum verwischt.

Seoul, Provinz Seongdong-gu
Seoul, Seongdong-gu

 

Seoul, Provinz Gwangjin-Gu
Seoul, Gwangjin-Gu

Die massive Suburbanisierung an den Rändern der großen Städte führt nicht nur zu deren Vergrößerung, sondern macht die umgebende Landschaft zu etwas, was weder eindeutig städtisch noch ländlich genannt werden kann. Mit dem Verlust der Landschaft geht gleichzeitig aber auch ein Verlust der Stadt und ihrer zentralisierenden Funktion einher: Sie fließt quasi in die Landschaft hinein. Mit der Verwandlung der gesamten südkoreanischen Halbinsel in eine Metacity wird die Hauptstadt Seoul und ihre Region schließlich doch noch dezentralisiert.

Das Interesse am koreanischen Kino zog den norddeutschen Fotografen und Filmemacher Nils Clauss (www.kotau.com), Jahrgang 1976, nach Seoul. Hier lebt er seit November 2005. Die Fotografien entstanden innerhalb des letzten Jahres.