Unterwegs in Kabul

Es regnete, die Straßen, die ja selten asphaltiert sind und niemals Bürgersteige haben, waren eine einzige Schlammpiste. Auch die asphaltierten Straßen haben überall Schlaglöcher, so dass das Autofahren eine Qual ist. Häufig sind auch quer verlaufende Hubbel, genauso wie bei uns „Hinter der Schule“ zur Verkehrsberuhigung, manchmal auch als Rinne quer über die Straße. Mit unserem Dari-Lehrer bin ich noch mal nachmittags in die Stadt zum GTZ-Büro, weil ich dort die Frau treffen wollte, die Kontakt zu AFA hat.

Es regnete, die Straßen, die ja selten asphaltiert sind und niemals Bürgersteige haben, waren eine einzige Schlammpiste. Auch die asphaltierten Straßen haben überall Schlaglöcher, so dass das Autofahren eine Qual ist. Häufig sind auch quer verlaufende Hubbel, genauso wie bei uns „Hinter der Schule“ zur Verkehrsberuhigung, manchmal auch als Rinne quer über die Straße. Mit unserem Dari-Lehrer bin ich noch mal nachmittags in die Stadt zum GTZ-Büro, weil ich dort die Frau treffen wollte, die Kontakt zu AFA hat. Der Dari-Lehrer ist vorher ausgestiegen, die Frau war im GTZ-Büro unbekannt, ich stand wieder auf der Straße (inzwischen hatte es aufgehört zu regnen, die Straßen an den Hügeln sind schnell wieder trocken, weil das Wasser schnell abläuft auf dem völlig ausgetrockneten Boden) und der Taxifahrer war nicht mehr da. Ich bin dann auf einen Hügel hinaufgelaufen (nur auf den Wegen, denn auch in der Stadt gibt es -selten, aber doch manchmal- Minen) und habe Bilder gemacht. Bald schon hatte ich Kinder um mich: Bakschisch! Deutsche ISAF fuhren an mir vorbei, die wohl oben auf dem Hügel eine Stellung haben und ich bin schnell von den Kindern weg zu einer anderen Stelle, hab von dort eine Weile über die Stadt geschaut. In der völlig unbewachsenen Erde des Hügels gab es ab und zu Löcher. In eines konnte ich hinein sehen, es sah aus, wie eine ehemals bewohnte Höhle. Bis jemand etwas aus einem kleinen Loch herausrief. Ob er da wohnt, weiß ich nicht, aber wahrscheinlich ist es. Ich habe einige Lehmhütten, vielleicht 2×2 m gesehen, in denen offensichtlich Menschen wohnten. Bald saß aber wieder ein Junge neben mir, der mich seinen Drachen fliegen ließ. Die meisten Kinder können: „How are you?“ oder „Thank You“ oder so etwas sagen. Ein paar Mädchen, zwischen drei und sieben, etwa kamen an mir kichernd vorbei und riefen mir Wörter zu. Eins davon war, glaube ich, das Wort für Weißer oder Europäer. Als ich nicht wegging, kamen sie mir immer näher. Ich weiß nicht, ob ich sie fotografieren darf, von ihnen aus bestimmt ( mit dem Nachteil, dass ich dann bald fünfzig Kinder um mich gehabt hätte), aber ich wusste nicht, ob nicht vielleicht Erwachsene aus einiger Entfernung mich ebenfalls beobachteten, und daran Anstoß genommen hätten. Ich bin also zurück in Richtung GTZ – Büro, vom Hügel hinunter dorthin, wo es wieder mehr Menschen gab und Häuser. Aber auch da kamen bald Erwachsene, die mit mir redeten, sehr freundlich, mir Brot anboten (ich weiß nicht, ob zum Kauf oder als Geschenk, ich habe jedenfalls abgelehnt, weil es Ramasan ist) und ich es sowieso nicht tagsüber gegessen hätte (ich esse tagsüber nur im Haus). Und ich konnte mein Asalam aleikum, sehate tan chub ast? (ist Ihre Gesundheit gut?), man germani astum (ich bin ein Deutscher), man najar astum (ich bin ein Schreiner) loswerden und meinerseits erfahren, dass sowohl die Deutschen chub sind, als auch Schreiner ein guter Beruf. Dann kamen die Kinder wieder dazu, die mit bösen Worten aber vertrieben wurden und ein Junge, der partout nicht weggehen wollte, bekam einen Stein vor die Füße geworfen. Er hat dann wenigstens ebenso zurückgeworfen, aber ging dann doch. Zum Glück war dann der Fahrer des Taxis da. Ich glaube, er war die ganze Zeit da, ich habe ihn nur nicht erkannt. Er brachte mich noch zu einem „Supermarkt“: einem Tante-Emma-Laden, in dem ich mir die Waren selbst zusammensuchen konnte und Müsli, Baguette und KIRI- Käse zu europäischen Preisen bekam. Donnerstag, 7. November, Nachmittags