Internationale Studenten in Berlin: 你 好!Ni hao, Jing!

Jing wohnt im Studentenwohnheim am Ostbahnhof. Für manche das neue Szeneviertel, denn hier befinden sich viele neue Clubs und Bars wie die Panoramabar, das BKA und das Maria am Ostbahnhof und auch die Spree mit den vielen neuen Strandbars ist nicht weit… Obwohl es jetzt natürlich schon viel zu kalt ist, hier zu sitzen.

Jing wohnt im Studentenwohnheim am Ostbahnhof. Für manche das neue Szeneviertel, denn hier befinden sich viele neue Clubs und Bars wie die Panoramabar, das BKA und das Maria am Ostbahnhof und auch die Spree mit den vielen neuen Strandbars ist nicht weit… Obwohl es jetzt natürlich schon viel zu kalt ist, hier zu sitzen.

Mario: Hallo Jing! 你好!Ni hao! 你好吗?Ni hao ma? Wie geht’s?
Jing: 你好!Ni hao! (sie lacht) Ja gut! Und Dir?

Mario: Na klar, gut! Wenn ich Dich so glücklich sehe, freu ich mich! Also, machen wir ein kurzes Interview, ja?
Jing: Ja klar, wie Du willst!

Mario: Jing, kannst Du mal bitte kurz sagen, woher Du genau kommst?
Jing: Also, ich komme aus Tianjin. Das ist eine der größten Städte Chinas in der Nähe von Peking.

Mario: Wie findest Du es in Berlin?
Jing: Na ja, das Wetter! Hier ist es immer so kalt, aber die Luft ist besser!

Nun gehen wir ins Haus. 20 Etagen und zwei Fahrstühle.

Jing: Eigentlich reichen zwei Fahrstühle aus, aber manchmal ist einer kaputt und dann muss man sehr lange warten. Notfalls kann man ja immer laufen, aber das ist doch ziemlich anstrengend. Ansonsten ist es relativ anonym hier…

Zusammen mit einem Studenten aus Senegal fahren in den 13. Stock. Man grüßt sich kurz.  

Jing: … Ja, und viele grüßen gar nicht. In so einem Hochhaus ist das manchmal ziemlich unpersönlich, aber das ist kein Problem!

Im Wohnheim sind die Studenten in 4-6-Raumwohnungen untergebracht. Jing wohnt zusammen mit einem anderen  Mädchen aus China und zwei weiteren Mädchen aus Georgien. An der Klingel steht: 1 x klingeln für Jing, 2x klingeln für Nana, 3 x klingeln für Tao  und 4x für Shoanna. Sie haben ein Bad mit Toilette und eine Extra-Toilette falls das Bad besetzt ist. Die Küche befindet sich auf dem Hausflur und wird von der ganzen Etage genutzt. Am Klingelschild befinden sich vier Namen. Im Flur stehen ein Schrank, ein Regal mit Tellern, Besteck und Gewürzen, ein Tisch und ein Kühlschrank. Jings Zimmer ist 15 qm groß, genauso wie ihr Zimmer in Tianjin. Für viele Chinesen wäre das schon Luxus, doch für die Chinesen aus den Küstengebieten und aus der Nähe von Beijing ganz normaler Standard.

 

Jing: Qing jin! Das ist mein Zimmer… Hier sitze ich und lerne… Es gibt schönere Wohnungen in Berlin, aber der Ausblick hier ist genial und mit meinen Mitbewohnern verstehe ich mich super! Nana…
 
Mario: Und wie ist das Leben hier?

Jing: Eigentlich muss man zu den Waschautomaten in den Keller gehen, um seine Wäsche zu waschen, aber wir haben hier eine kleine Waschmaschine mit der wir selbst waschen können und sparen somit Geld. Um nicht Gefahr zu laufen, dass das alte Ding die ganze Wohnung einmal überflutet, stellen sie sie immer in die Dusche, wo das Wasser notfalls einfach ablaufen kann.

Im Gemeinschaftszimmer, das eigentlich nur eine größere Ecke des Flurs ist und ich bekomme einen grünen Tee aus Hangzhou. Jing berichtet wie es war als sie vor 2 Jahren nach Berlin kam…

Jing: Am Anfang war es ein großes Abenteuer und ich wollte alles sehen! Ich habe auch alle möglichen Parties besucht… Die meisten Chinesen bleiben eher zu Hause und studieren. Für mich was alles so interessant und ich war so neugierig! Leider habe ich das Studium ein bisschen vernachlässigt gehabt und einige Klausuren nicht bestanden. Na ja, aber irgendwie geht es immer weiter in Berlin und wenigstens habe ich eine Firma gefunden in der ich ein bisschen Geld verdienen kann. Heutzutage brauchen alle (Firmen) Chinesen, damit sie Business mit China machen können.

Mario: Verstehe und wie ist es hier? Hast Du manchmal Heimweh?
Jing: Als ich hierher kam, war es ziemlich schwer. Ich habe viel geweint, aber mit der Zeit geht es. Ich habe Freunde aus aller Welt  hier gefunden. So ist es nicht zu schwer. Im Großen und Ganzen fühle ich mich ganz wohl. Na ja, es gibt immer verschiedene Zeiten, aber ich habe ich auch die Unterstützung von chinesischen Freunde.

Mario: Gibt es eigentlich viele Chinesen in Berlin?
Jing: Ja, schon eine ganze Menge. Einige habe ich auch aus meiner Region und sogar aus meiner Stadt getroffen! China ist so groß. Die Unterschiede zwischen den Menschen aus den verschiedenen Regionen sind  so groß. Ich bin den Menschen aus meiner Region am meisten verbunden. Trotzdem, vermisse ich meine Familie, meine Eltern und meine Tante. Aber jetzt gibt es wenigstens Internet und Telefon, sodass ich immer mit ihnen in Kontakt stehen kann, auch wenn es hier im Wohnheim leider kein Internet gibt. Aber ansonsten haben wir hier CCTV4, den chinesischen Auslandskanal. Das ist wirklich einzigartig! Und so konnte ich zum Beispiel gleichzeitig mit meiner Familie das letzte Mal zum chinesischen Neujahr die große Show im Fernsehen sehen. Fast 900 Millionen Chinesen habe sie gesehen!

Mario: Ok, danke für das interessante Interview!
Jing: Kein Problem! Danke auch!