So anders habe ich es mir vorgestellt. Wie weiß ich nicht. Vielleicht ein bischen wie in den Märchen von früher. Naja, ich weiß, dass ist lange her und das Vorgestellte nie so, wie man es sich erträumt.
So anders habe ich es mir vorgestellt. Wie weiß ich nicht. Vielleicht ein bischen wie in den Märchen von früher. Naja, ich weiß, dass ist lange her und das Vorgestellte nie so, wie man es sich erträumt. Klar. Das wissen wir alle. Aber trotzdem: Ein komisches Indien! So voller Gegensätze und Andersartigkeiten, dass es einen nur umhaut- jedenfalls mich. Im wahrsten Sinne des Wortes- denke ich an die Bilder in meinem Kopf! Und dann an die auf der Kamera… Ist es nicht immer so, dass manchmal Bilder einer Reise lange hinterher unter Verschluss bleiben? Man hütet sie wie einen Schatz. Und erst viel später in der eigenen Reflexion werden sie zu Rate gezogen um sich mitzuteilen. Um anderen zu erzählen… Mit diesen Bildern hier ist es anders. Ja, sie lagen eigentlich bis heute auf meiner Digicam. Wurden lange nicht in Umlauf gebracht. Wobei Bilder das wollen. Oder wir wollen es für sie. Was nützt es Ihnen schließlich unbekuckt in der Welt herumzuliegen? Also. Hier sind einige, die nicht so super sind. Im Gegenteil. Sie sind irrsinnig, irgendwie. So wie das Gefühl das ich hatte als ich durch die Straßen von Kalkutta lief. Irrsinnig, weil: Was mach ich hier? Irrsinnig, weil: Was kann ich tun? Irrsinnig weil: Wozu das abbilden? Wozu ein Foto? Teilweise Verwirrung von all den Eindrücken, den Gerüchen, Geräuschen, der Lautstärke, dem Gestank, den Blicken und dem Elend, den vielen Menschen und davon, dass überall, wo auch immer Du hinblickst, etwas passiert! So viel Kommunikation in all dem empfundenen Chaos! Reine Überforderung meinerseits meinen Platz dort zu finden. Nicht in so kurzer Zeit! Ein Monat. Zum ersten Mal Indien. Keine Chance! Oder sag mir, wie es geht! Im Flieger. Zurück nach Hause. In Gedanken all die unerzählten Stories der Menschen von der Straße, den Straßenkindern an der Hoawler Station, den verstümmelten bettelnden Mädchen, den vielen Kotfressenden Hunden und Mülllebenden Ratten, dem Fixer auf der Strasse gleich unter meinem Zimmer, der Zeit, die nicht viel zählt, den alltäglichen Basics, die uns leben lassen, dem Sinn für Gemeinschaftlichkeit und spirituelles Empfinden, dem bunten Shantiniketan und den vielen Bondhus, die mit so wenig so glücklich sein können! Unglaublich, diese Welt! Es war wie ein Besuch in eben einer Anderen!