Abends rief noch ein Anruf aus dem Büro an: Ich könne leider nicht mitfahren eine Schreinerei außerhalb Kabuls angucken. Der ganze Trip war aus Sicherheitsgründen abgeblasen worden: In der Provinz Wardak war ein GTZ-Auto entführt worden. Ich glaube, den Leuten ist nichts passiert, nur das Auto ist weg. Außerdem gab es eine Studentendemonstration an der Kabuler Uni, nachts wohl. Die Polizei-Version ist, dass nach Steinwürfen die Polizei hart eingriff. Zwischen einem und sechs Toten hinterließen sie (alle sagten etwas anderes).
Abends rief noch ein Anruf aus dem Büro an: Ich könne leider nicht mitfahren eine Schreinerei außerhalb Kabuls angucken. Der ganze Trip war aus Sicherheitsgründen abgeblasen worden: In der Provinz Wardak war ein GTZ-Auto entführt worden. Ich glaube, den Leuten ist nichts passiert, nur das Auto ist weg. Außerdem gab es eine Studentendemonstration an der Kabuler Uni, nachts wohl. Die Polizei-Version ist, dass nach Steinwürfen die Polizei hart eingriff. Zwischen einem und sechs Toten hinterließen sie (alle sagten etwas anderes). Laut Polizei waren es natürlich Taliban- Anhänger, die dahinter steckten. Das kann aber auch wahr sein. Denn an der Uni studieren sehr viele fundamentalistisch eingestellte Studenten. Inhaltlich ging es um die schlechte Unterbringung und Verpflegung an der Uni, ein wirklich berechtigtes Anliegen, wenn man bedenkt, dass viele ohne richtige Fenster untergebracht sind und auch keine Heizung funktioniert. Für die Studentinnen gibt es fast keine Toiletten, was das Studieren für sie fast unmöglich macht. Eigentlich war es in Kabul die letzten Wochen sehr ruhig gewesen. Gustav meinte, dass dem aber eher verbesserte Kontrollen, als ein zurückgegangenes Gefährdungspotential zugrunde liegen würde. Schade, ich wäre gerne mal aus Kabul raus gekommen. Dientag 12. November